Der Gefäßchirurg und seine Methoden
Die Eingriffe, die der Gefäßchirurg durchführt, zielen darauf ab, jene Arterienabschnitte zu reinigen oder manchmal auch zu ersetzen, in denen sich Plaques gebildet haben, die die Durchblutung behindern oder die sich erweitert haben und brechen könnten. In einigen Fällen sind die Eingriffe präventiv, das heißt, sie werden durchgeführt, bevor Symptome auftreten, die sogar tödlich sein können, wie Schlaganfall oder innere Blutungen. In anderen Fällen ergreift der Facharzt für Gefäßchirurgie Maßnahmen, um eine ausreichende Durchblutung beispielsweise in den Beinen wiederherzustellen und ein krampffreies Gehen in den Waden zu ermöglichen oder in schwerwiegenderen Fällen zu versuchen, eine Amputation einer Gliedmaße zu vermeiden. Im Folgenden werden die verschiedenen gängigen Arten, die ein Gefäßchirurg durchführt, erläutert.
Die Karotis-Thromboendaterektomie (ATE) ist eine Operation zur Entfernung von Karotis-Plaques in der Sekundärprävention von Schlaganfällen. Sie wird im Allgemeinen unter lokoregionärer Anästhesie durch einen Schnitt von etwa acht bis zehn Zentimetern an der Seite des Halses durchgeführt. Es erfordert eine angemessene präoperative kardiologische Untersuchung und einen Krankenhausaufenthalt von etwa drei Tagen. Des Weiteren kann neben dieser Methode auch ein Stent gesetzt werden, der mit minimalinvasiven Techniken durch eine Punktion in der Leiste unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Der Karotis-Plaque wird nicht entfernt, sondern durch einen Ballon aufgeweitet und durch einen kleinen Stent vergrößert gehalten. Im Vergleich zur traditionellen Chirurgie bietet dies den Vorteil eines minimalinvasiven Eingriffs.
Ein Bypass oder eine Dilatation der Arterien der unteren Gliedmaßen dient der Wiederherstellung einer ausreichenden Blutversorgung, um die Symptome der arteriellen Insuffizienz, zum Beispiel Claudicatio, einer arteriellen Verschlusskrankheit, und chronische kritische Ischämie zu lindern. Die angewandten Methoden sind vielfältig: von der offenen Oberschenkelchirurgie über Bypässe oberhalb oder unterhalb des Knies bis hin zu endovaskulären Techniken der am Darmbein, im Ober- als auch im Unterschenkel liegenden Gefäße, mit oder ohne Einsatz von Stents. Der Facharzt für Gefäßchirurgie führt Operationen durch, die fast den gesamten menschlichen Körper betreffen. Darüber hinaus ist dieses Fachgebiet sehr vielfältig, da es drei Operationsarten vereint: die arterielle Chirurgie, die venöse Chirurgie und die Gefäßzugangschirurgie. Außerdem hört diese Operation nicht bei der Exzision auf, sondern ist rekonstruktiv. Mit dem Aufkommen neuer Techniken, die für den Patienten weniger invasiv sind, erweitert die Gefäßchirurgie ihre therapeutischen Möglichkeiten und ihr Wirkungsfeld. Als Gefäßchirurg sollte man eine ruhige Hand besitzen und auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Nach dem Eingriff ist er immer noch derjenige, der dem Patienten die postoperative Versorgung, die Behandlungen und die zu verabreichenden Medikamente vorschreibt. Der Facharzt für Gefäßchirurgie kann letztendlich auch seine Patienten bezüglich ihrer Ernährung beraten, zumal bestimmte Lebensmittel, Wassereinlagerungen oder Verstopfungen verursachen und diese wiederum einen größeren Druck auf die Venen im Körper ausüben.
Wenn Sie mehr zum Thema Gefäßchirurg erfahren möchten, können Sie Seiten wie z. B. von Univ. Prof. Dr. Christoph Neumayer besuchen.